Malerei und Druckgraphik 1995–2008
Die Motive ihrer Bilder schöpft Stephanie Grün aus ihrem Leben. Sie malt, um sich ihres Daseins bewusster zu werden. Sie entwirft ein Panoptikum ihres Lebens und damit stellvertretend des menschlichen Lebens an sich.
Martin Josef Peter Meier (Nürnberg,10.05.2008)
All diese Bilder kommen aus der Tiefe ihrer Seele, in fast therapeutischer Weise. Sie sind nicht eindeutig. Sie sind irgendwann da, fertig, und beginnen einen Dialog mit dem Betrachter.
Man könnte so von einem Bild zum anderen gehen und würde nicht nur über das Bild und seine Schöpferin, sondern auch über sich selbst reflektieren und philosophieren. Die Werke fordern dies heraus.
Inga Rossi-Schrimpf (Brüssel,19.06.2008)
Kunstbuch zur Ausstellung im Kunsthaus Nürnberg 2008 im Rahmen des Debütantenpreises des BBK Nürnberg 2008
56 Seiten
ISBN 978-3-00-025095-8
inner urban garden
Wo ist die Malerin Stephanie Grün, wenn sie nicht da ist?
Die Antwort ist verblüffend einfach. Sie ist im Garten. In ihrem Garten, in ihrem inneren, städtischen Garten, wie sie es nennt.
Dieser Garten ist keineswegs nur metaphorisch zu verstehen. Stephanie Grün, die als Kind davon geträumt hat, Botanikerin zu werden, arbeitet ganz real mit Pflanzen, hegt, pflegt und studiert sie, Sie macht sich die Hände schmutzig, hat den sprichwörtlich grünen Daumen, im Garten und im Atelier.
Martin Josef Peter Meier
Kunstbuch
2022
74 Seiten
ISBN 978-3-7565-4658-9
Kusa
Was ist es wert, gezeichnet, gemalt oder fotografiert zu werden? Welches Motiv verdient künstlerische Aufmerksamkeit? …
Was ist es … Stephanie Grün wert, mit künstlerischem Blick betrachtet und bearbeitet zu werden?
Die Antwort lautet schlicht: Gras.
Wie jetzt, Gras? Gras wie Gras? Einfach nur Gras? …
Obwohl Gras einfach und unscheinbar erscheinen mag, hat es eine subtile Schönheit. Die sanften Wellen, die es im Wind erzeugt, die satten und vielfältigen Grüntöne und die regelmäßige Struktur seiner Halme haben eine beruhigende und ästhetische Wirkung, nicht nur auf Stephanie Grün, die hier den Versuch unternimmt, diese Qualitäten herauszuarbeiten.
Auszug aus dem Vorwort von Martin Josef Peter Meier
Kunstbuch
2024
60 Seiten
Ist Grün Ihr richtiger Name? Oder ist es ein Pseudonym?
Als Malerin werde ich das durchaus hin und wieder gefragt und gerne erkläre ich dann, dass ich diesen Namen schon von klein auf trage und nicht abgeben will und werde, auch wenn der Schutz der Privatsphäre auf dem Spiel steht. Grün ist keine Farbe, Grün ist mein Name. PUNKT. PLUS, es ist der Name, der mir Identität stiftet.
Aber kann ich das wirklich behaupten? Grün ist keine Farbe? Doch, natürlich ist Grün eine Farbe, so habe ich es schließlich schon sehr früh gelernt! Zumindest ist es das Wort für eine Farbe, nämlich für die Farbe Grün, eine Bezeichnung, die mir durch andere, durch Tradition, vermittelt wurde. Und diese Farbe, die von mir ebenso wie von mutmaßlich den meisten Menschen als Grün in einer seiner unzähligen Facetten und Erscheinungsformen interpretiert wird, ist wiederum eine wissenschaftlich fundierte Naturerscheinung, eine Information, die sich in Wellen ausdrückt, von unserem Sinnesorgan Auge erfasst wird und weitergeleitet zum Gehirn, welches die Information aus der Wahrnehmung herausarbeitet und schließlich benennt. Das, sagt uns das Gehirn, das ist grün, green, verde, vert, n’est pas?
Damit nicht genug; Grün ist zudem eine soziale Übereinkunft, die über die eigentliche Farbe weit hinausreicht. Assoziationen wie Natur, Leben und Wachstum sind mit diesem Farbnamen verknüpft. Grün trägt redensartlich die Hoffnung in sich. Ist Ihnen das auch bekannt? Und, wie alle anderen Farben auch, die Kreativität.
In dem Werkzyklus doppelplusgrün lasse ich also die Kreativität wachsen und wuchern wie grünes Gras, stifte Verwirrung und stelle die Bedeutungen auf den Kopf, indem ich das Wort mit sich selbst addiere und potenziere, des Weiteren noch andere Farben ins Spiel und in Bewegung bringe.
Und plötzlich wird deutlich, dass Wissensvermittlung ganz nah neben Fakenews und Desinformation steht und Macht neben Ohnmacht. Wir leben in einer Zeit, in der unser Wissen und unsere Gewissheiten in rasendem Tempo ihre Grundlagen verlieren, quasi den Boden unter den Füßen, auf dem doch das grüne Gras wächst, das uns auch nicht mehr sicher ist. Wer sagt wann was und warum? Uns ist es heute stets angeraten, diese Fragen zu stellen, um Grün als Grün zu erkennen. Oder etwa, um nicht aus der Reihe zu tanzen?
Und gleichzeitig zeigt es uns, dass wir es sind, die die Welt interpretieren, darum ringen, sie zu verstehen und letztendlich sind wir es, die sie gestalten.
doppelplusgrün ist für mich einerseits eine Einladung, Farbe in die Welt zu bringen, sie zu bereichern, zu verschönern und andererseits Gewissheiten zu hinterfragen, eigenwillig zu denken und Fragen zu stellen, neue Verknüpfungen zuzulassen und zu betrachten. Auch das ist Kreativität. Aber ist Kreativität unweigerlich Kunst? Und ist Farbe auf Leinwand unweigerlich ein Gemälde?
Kunstbuch
2025
76 Seiten
À propos Botanique
Bei Stephanie Grün entstehen eben keine gewöhnlichen Blumenstillleben oder einschlägige Genrebilder nach Rezept, sondern sorgfältig ausgearbeitete Portraits der Pflanzen, deren Einzigartigkeit die Malerin zu fassen sucht.
Erlanger Nachrichten, 7. Februar 2024
Stephanie Grün malt ihre Pflanzen nicht nur, sie lebt mit ihnen in einer WG zusammen und kennt sie ganz genau. Auch Gastpflanzen, die sie als Pflanzensitterin aufnimmt, werden in den vegetativen Bio-Kunst-Kreis aufgenommen und in die symbiotische Lebensweise integriert. Täglich werden die grünen Mitbewohner umhegt und studiert, verwöhnt und betrachtet und immer wieder gezeichnet und gemalt.
Martin Josef Peter Meier
Kunst-Haus Kammerer, Erlangen
23.1.–9.3.2024
Ausstellungskatalog
Grün sieht Grau
Statt eingefahrene Gleise zu befahren, erlaubt es sich die Künstlerin Stephanie Grün, in ihrem Grau-Labor rohe und ungeschliffene Ideen außerhalb ihres bisherigen Arbeits- und Erfahrungshorizontes aufzuspüren, zu entwickeln, ihnen nachzugehen, sie künstlerisch zu interpretieren und zu bearbeiten.
Martin Josef Peter Meier
Rathaus, Schwarzenbruck
7.6.–12.7.2024
Ausstellungskatalog
32 Seiten
Grün im Schloss
Es war weder eine alte Ritterburg noch ein neuer Prunkbau, sondern eine ausgedehnte Anlage, die aus … vielen eng aneinander stehenden niedrigen Bauten bestand … Nur einen Turm sah K. … Schwärme von Krähen umkreisten ihn.
Franz Kafka, Das Schloss, 1922
Grün im Schloss ist eine Ausstellung moderner Versionen von Bildern der fließenden Welt, die den Wert selbst kleinster Momente des Daseins beleuchten.
Kulturladen Zeltnerschloss, Nürnberg
26.9.–14.11.2024
Ausstellungskatalog
34 Seiten
Grün im Schloss ist eine Ausstellung moderner Versionen von Bildern der fließenden Welt, die den Wert selbst kleinster Momente des Daseins beleuchten.
Limitierte Edition inklusive Linoldruck Krähenschreck
Kulturladen Zeltnerschloss, Nürnberg 26.9.–14.11.2024
Ausstellungskatalog
Sonderedition 3
4 Seiten
Auflage: 10
Krähenschreck
Als Beigabe in der Sonderedition des Ausstellungskatalogs Grün im Schloss erhältlich.
Linoldruck, Aquarell, Druckbütten 2024 14 x 13,5 cm
Auflage: 10